Es verwundert sicherlich, dass FRANK BEYER mit dem Roman »Spur der Steine« von ERIK NEUTSCH zunächst hatte wenig anfangen können, der mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren eines der meist gelesenen Bücher in der DDR war. »Aber dann begriff ich, dass im Kern dieses Buches eine brisante Story steckt«, so der international am meisten wahrgenommene Filmemacher der DEFA.

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit hatte er das 900-Seiten-Opus, für das Anfang Mai 1965 die Dreharbeiten begannen, auf eine Filmlänge von zwei Stunden und 15 Minuten zusammengepresst. Geplant war, »Spur der Steine« mit 56 Kopien zu starten, und er sollte auch als DDR-Wettbewerbsbeitrag beim Internationalen Filmfestival in Karlový Várý laufen. Doch es kam ganz anders. Mit der Premiere am 1. Juli 1966 in Berliner Kino International begann für Frank Beyer beruflich eines der aufregendsten Kapitel seines Lebens. An einen Zwischenruf von »organisierten Zuschauern«, die lautstark gegen seinen »Baustellenwestern« protestierten, hat er sich noch lange erinnert: »Ins Gefängnis mit dem Regisseur.«

Die Romanverfilmung von Frank Beyer löste übrigens einen der größten Skandale in der Geschichte der DEFA aus. Fast ein Vierteljahrhundert verschwand der als partei- und staatsfeindlich eingestufte Film mit dem damals 28-jährigen Manfred Krug in der Hauptrolle als Brigadier Hans Balla in den DEFA-Archiven. Frank Beyer, der sich nicht von seinem Werk distanzieren wollte, konnte jahrelang keine Kinofilme mehr realisieren. Ab 23. November 1989 durfte »Spur der Steine« wieder öffentlich in den DDR-Kinos aufgeführt werden. Mit 256.948 Kinobesuchern im Jahre 1990 landete die Romanverfilmung auf dem 62. Platz der Liste der erfolgreichsten Filme des Jahres in Deutschland…

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Hauses der Generationen Hoppegarten und der Gruppe mach art im Hönower Bürger-Verein.