Kunst im Freien — »Galgenlieder« von Christian Morgenstern

Vom 15. Mai bis 30. Juni 2021 erlebte die bezaubernde Landschaftsoase an der Schnittstelle von Stadt und Land vor den Toren Berlins, die 1821 von Preußen berühmtesten Gartenkünstler Peter Joseph Lenné geplant wurde, einen künstlerischen Neuanfang. In diesem Zeitfenster wurden nämlich im Lenné-Park in freier Natur ein Projekt zum zum 150. Geburtstag von Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern gezeigt.

Besondere Bekanntheit erreichte der am 6. Mai 1871 in München geborenen Dichter mit seiner komischen Lyrik. Dazu gehören natürlich seine »Galgenlieder«. Wir haben also eine Auswahl mit Illustrationen und Fotos präsentiert, die an Bäumen der Parklandschaft zu entdecken waren. Weil die Resonanz wirklich erfreulich war, sind wir auf die Idee gekommen, dieses Projekt im Park am Grünzug in Hönow quasi als Wanderausstellung bis 12. September 2021 zu zeigen. Dass wir gespannt sind, wie das ankommt, versteht sich!

CHRISTIAN MORGENSTERN
(* 6. Mai 1871 in München — † 31. März 1914 in Untermais, Tirol, Österreich-Ungarn)

Galgenlieder wurden zunächst 1895 im kleinen Kreis von acht Freunden, dem Bund der »Galgenbrüder«, bei Ausflügen zum Galgenberg in Werder (Havel) bei Potsdam im privaten Kreis vorgetragen.

Unter dem Motto »Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen.« – einem Zitat von Friedrich Nietzsche – schrieb Christian Morgenstern eine Reihe von formal und inhaltlich kindlich anmutenden, sprachspielerischen Gedichten, die auf große Begeisterung bei Hörern und Lesern stießen, von der Literaturkritik aber lange Zeit aufgrund ihres kindlichen Gestus übergangen oder unterschätzt wurden.

Im März 1905 erschienen die GALGENLIEDER erstmals als Gedichtband beim Berliner Verlag Bruno Cassirer als Gedichtband.

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